Ich glaube, jeder kennt diese Jahreszahl und jeder weiß, dass sie noch immer verbreitet als offizielle Jahreszahl der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus durch die Geschichtsbücher geistert und die Amerikaner feierten 1992 (ich war dabei…) frenetisch das 500 jährige Jubiläum. Dabei wissen wir längst und wissenschaftlich bestätigt, dass Kolumbus keineswegs der erste Europäer in Amerika war. So wissen wir heute, dass der Wikinger Leif Eriksson, Sohn von Erik dem Roten, bereits um 1000 n.Ch. mit seinen Mannen (und wahrscheinlich auch den dazugehörigen Frauen) die Küste von Neufundland betrat. Das entdeckte Land nannte er „Vinland“. Aber die Wikinger entdeckten nicht nur Nordamerika, sondern sie siedelten auch für einige Zeit dort, was archäologische Funde bestätigten. Auch gibt es indianische Erzählungen aus dem Landesinneren, die besagen, dass es mehrere Stämme gab, deren Mitglieder teilweise hellhäutig und blauäugig gewesen sein sollen. Ein Zufall? Wohl eher nicht, denn rätselhafte Verbindungen zwischen weit auseinander lebenden Völkern gibt es mehr, als wir denken; So finden sich beispielsweise in Irland keltische Kultstätten mit Steinen, auf welchen rätselhafte Symbole zu finden sind, deren Bedeutung und Herkunft lange niemand erklären konnte, bis eines Tages australische Abrorigines diese Kultstätten besuchten und die unerklärlichen Symbole als aus ihrer Mythologie, der Traumzeit, stammend erkannten. Unklar blieb allerdings, wie diese Symbole den Weg nach Europa fanden… Aber auch bei uns in den Alpen gibt es Verbindungen, von denen heutzutage nur noch die wenigsten wissen; So nennt sich ein Teil der südlichen Kalkalpen in Österreich „Karawanken“. Sie bilden das Grenzgebirge zwischen Kärnten und Slowenien. Was kaum einer weiß: Der Name „Ceirw“, Käiru gesprochen, ist das keltische Wort für Hirsch, welches bis heute in Wales sprachlich verwendet wird. Aus dem Keltischen frei übersetzt sind die Karawanken also die Hirschberge und der Hirsch wiederum gilt vor allem in Wales und Schottland noch heute als heiliges Tier. Auch die Hohen Tauern haben nachweislich eine sehr alte Namensgeschichte, denn Taurum ist das altarabische Wort für Stier, welches dann die Römer als Taurus übernahmen. Eine weitere weitreichende Verbindung wurde bei Ausgrabungen in Skandinavien entdeckt: Als man eine ehemalige Wikinger Siedlung archäologisch erforschte, fand man dort u.a. Buddha Statuen und andere Artefakte aus Ostasien. Wie diese nun wirklich den Weg nach Nordeuropa fanden, ist nicht ganz geklärt, aber man weiß inzwischen, dass die Wikinger teilweise auf Routen verkehrten, die wir heute als Seidenstraße kennen. Wie weit sie wirklich innerhalb Asiens vorgedrungen sind, ist bis dato unbekannt. Tatsächlich haben sie aber als Händler mindestens den Fluss Wolga bis zum Kaspischen Meer bereist. Auch Afrika dürfte möglicherweise zu ihren Zielen gehört haben, was allerdings noch so gut wie unerforscht ist. Auch die Mongolen drangen etwas später prägend bis nach Europa vor und letztlich auch die Osmanen, an deren Zeit bis heute noch vieles erinnert, was wir selber in unsere Kultur aufgenommen haben, wie etwa den Kaffee.
Mit all dem soll nur veranschaulicht werden, dass die Verbindungen sehr vieler Völker untereinander ganz offensichtlich sehr viel weitreichender sein dürfte, als wir es bis vor einiger Zeit noch annahmen und so dürfen wir annehmen, dass sich ganz sicher auch spirituelle Führer der verschiedenen Völker gegenseitig ausgetauscht haben…
Natürlich kann man Kolumbus in gewisser Weise als Entdecker der Neuen Welt sehen, denn er entdeckte sie sozusagen offiziell für das alte Europa und im Gegensatz zu den Wikingern, die ihre Entdeckung Amerikas nicht gerade an die große Glocke hängten und von der man deshalb auch 1492 keinen blassen Schimmer hatte, war Amerika eine Sensation für die damalige Welt. Zwar glaubte Kolumbus zunächst in Indien gelandet zu sein, weshalb die Ureinwohner auch zu ihrer Bezeichnung „Indianer“ kamen, und tatsächlich war seine Entdeckung nicht das amerikanische Festland, sondern eine Insel der Bahamas; Dennoch war es der Beginn der Spanischen Kolonialisierung, welche heute eines der dunkelsten Kapitel der spanischen Geschichte darstellt, denn es folgten Jahrhunderte der Zerstörung, des Stehlens, des Raubens und Mordens im Namen Gottes und der Krone und die nachrückenden Engländer standen den Spaniern dabei um nichts nach und so ging diese Kolonialisierung Nord-, Mittel- und Südamerikas als größter Genozid aller Zeiten in die Geschichte ein. Den Wikingern fiel ein solches Gebaren nicht ein, wenngleich sie uns immer wieder als die blutrünstigen Barbaren verkauft werden wollen, die sie aber nie wirklich waren. Im Gegenteil: Die Wikinger waren viel eher daran interessiert, mit den entdeckten Völkern friedlich Handel zu treiben und es kam ihnen auch nie in den Sinn, anderen ihre Religion überzustülpen, oder sie gar zur Annahme dieser mit Gewalt zu zwingen. Sie selber schätzten es auch nicht all zu sehr, sich von anderen bevormunden zu lassen und den Glauben der Anderen annehmen zu müssen und die Vertreter der Kirche bezahlten ihre missionarischen Absichten bei den Wikingern deshalb auch oft mit ihrem Leben. Die Wikinger waren nämlich vor allem eines: Bauern. Und sehr wahrscheinlich betrieben sie in Amerika auch Landwirtschaft, was auch der Name Vinland vermuten lässt; Das Land, in welchem Wein bestens gedeiht.
Ohne diese Neuentdeckung Amerikas und ohne die indigene Bevölkerung sähe es aber heute in den Regalen der Geschäfte ganz anders aus, denn den Indianern haben wir weitaus mehr zu verdanken, als wir oft wissen. Kartoffeln, Tomaten, Tabak, Mais… Das sind nur einige wenige Beispiele für das, was erst nach Kolumbus den Weg nach Europa gefunden hatte und was heute nicht mehr wegzudenken ist!